von Jörg Christoffers
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9. Dezember 2025
Schenefeld 09.12.2025 Im Hauptausschuss am 09.12.2025 wurde unser gemeinsamer Antrag von BfB und FDP zur Einrichtung einer Arbeitsgruppe Digitalisierung zurückgestellt. Nicht, weil Digitalisierung abgelehnt wurde – sondern weil sie weiterhin vor allem als Pflichtaufgabe, Kostenfaktor oder Verwaltungsthema gesehen wird. In der Debatte dominierten Vermutungen, Unsicherheit und Abwehrreflexe: Kosten seien unklar. Der Nutzen nicht eindeutig. Digitalisierung sei Sache von Bund und Land. Oder man sei doch „schon transparent“. Diese Sicht greift zu kurz. Digitalisierung ist kein einzelnes Projekt und keine reine Gesetzesumsetzung. Sie ist ein Querschnittsthema, das Verwaltung, Politik, Stadtentwicklung, Bildung, Wirtschaft und Demokratie gleichermaßen betrifft. Politik ist vom Bürger gewählt, um die Zukunft der Stadt zu gestalten – nicht nur, um gesetzliche Mindestanforderungen abzuarbeiten. Zukunftsgestaltung setzt voraus, dass man sich gemeinsam über den Ist-Zustand und vor allem über den Soll-Zustand verständigt: Welche digitale Stadt wollen wir sein? Was soll Digitalisierung für Bürger konkret verbessern? Wo wollen wir Prioritäten setzen – und wo bewusst nicht? Wenn Digitalisierung ausschließlich auf das Umsetzen von Gesetzen reduziert wird, entsteht keine Vision, keine Strategie und kein Mehrwert für die Bürger – sondern reine Verwaltung. Viele andere Städte haben sich diese Fragen längst gestellt und daraus Digitalisierungsstrategien entwickelt: als Zielbild für ihre digitale Zukunft. Die Diskussion im Ausschuss hat gezeigt, dass es ein solches gemeinsames Zielbild für Schenefeld bislang nicht gibt – und offenbar auch noch kein gemeinsames Verständnis dafür, warum diese strategische Klärung wichtig wäre. Genau hier setzt unser Antrag an. Nicht als Kritik an der Verwaltung, sondern als Einladung zum gemeinsamen Denken: strukturiert, faktenbasiert und mit Blick auf die Bürger. Als Bürger für Bürger bleiben wir für euch dran. Wir machen Digitalisierung nicht für abstrakte Strukturen, sondern für die Menschen in Schenefeld – transparent, verständlich und zukunftsorientiert. Quelle: [1] Zeitungsartikel „Warten auf das digitale Schenefeld“, Schenefelder Tageblatt